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KW 17/2024

Facebook abschalten oder nicht? Warum der Milliardär Mark Zuckerberg zu einem Problem für Millionen geworden ist

Der Internet-Riese Facebook

Bereits 2003 fiel Mark Zuckerberg als junger Harvard-Student für Psychologie und Informatik auf, indem er eine eigene Seite programmierte und online stellte: facemash.com. Auf dieser Seite wurden jeweils zwei zufällig ausgewählte Bilder von Studentinnen nebeneinander gestellt. Der Benutzer konnte entscheiden, welche von beiden er attraktiver findet. Da Zuckerberg die Bilder jedoch ohne vorherige Zustimmung der Frauen aus den Akten der Universität genommen hatte, wurde sie schnell wieder eingestellt. Im Februar 2004 gelang es ihm, mithilfe dreier Kommilitonen, »thefacebook.com« für alle Harvard-Studenten online zu stellen. Da die Webseite zügig Anklang unter den Studierenden fand, beschloss Zuckerberg, die Seite für alle Elite-Hochschulstudenten zur Verfügung zu stellen. Aus »theFacebook« wurde »Facebook« und bereits 2005 konnte die Seite stolze sechs Millionen Nutzer vorweisen. In den darauffolgenden Jahren kamen immer mehr Neuerungen, wie beispielsweise die Möglichkeit zur Erstellung von sogenannten »Fan-Accounts« dazu: Marken, Unternehmen und Künstler konnten nun Facebook-Seiten aufbauen. Seitdem nutzen Unternehmen Facebook, um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und mit Nutzern in Interaktion zu treten. Um den Unterhaltungswert der Webseite weiter zu steigern, wurden Anwendungen von Drittanbietern ermöglicht. Jedoch war es durch diese Spiele- und Kommunikations-Apps möglich, in die persönlichen Daten der Nutzer einzusehen. Zuckerberg und sein Team reagierten und sperrten Anwendungen, die gegen die Datenschutz-Richtlinien von Facebook verstießen.

Datenschutz und Facebook

Dennoch ist das Thema Datenschutz in Bezug auf Facebook nach wie vor strittig. Der jüngste Skandal ereignete sich dieses Jahr und ist bekannt: Ein Psychologie-Professor soll die persönlichen Daten der Nutzer gesammelt und an das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica geschickt haben. Die wiederum sollen die Daten ausgewertet und dem jetzigen amerikanischem Präsidenten Donald Trump und seinem Wahlkampfteam zur Verfügung gestellt haben, was zu seinem Sieg der Präsidentschaftswahlen 2016 beigetragen haben könnte. Millionen Nutzer waren zu Recht empört. Die Untersuchungen dauern weiter an. Und Zuckerberg? Er soll gesagt haben, dass User längst hätten einsehen können, welche Apps Zugriff auf Profilinformationen haben und selbst entscheiden könnten, ob sie diese nutzen wollen oder nicht. Dies mag zwar stimmen. Fakt ist aber auch, dass die meisten Anwendungen von uns nur nach Zustimmung der allgemeinen Geschäftsbedingungen genutzt werden können. Erst kürzlich wurden die neuen Geschäftsbedingungen für die generelle Nutzung von Facebook veröffentlicht. Demnach könne man Facebook nur weiter nutzen, wenn man diesen neuen Bedingungen zustimme. Inwiefern wir also wirklich die Wahl haben, sei dahingestellt. Auf die Frage, ob wir Facebook für uns nun abschalten sollten oder nicht, lässt sich Folgendes sagen: Wenn ich unsichtbar sein möchte, sollte ich es tun. Möchte ich jedoch weiterhin ein Teil der, heutzutage so wichtigen, vernetzten Welt bleiben, bleibe ich online. So ist das mit Zuckerbergs Gelddruckmaschine.

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