PPR-NEWS
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KW 24/2024
Sogenannte "KI-Maschinen" finden mehr und mehr ihren Weg in den Alltag. Sind sie technische Helferlein oder datenfressende Monster? Versuch einer Klärung
An Komplexität kaum zu übertreffen
Es ist schwierig zu verstehen, wenn sich Fachkundige zum Thema „Künstliche Intelligenz“ äußern. Das Konzept sei es, Maschinen oder Systeme menschenähnliche Denkweisen beizubringen. Der Kern der Entwicklung ist im Grunde kaum einem Normalbürger zu erklären. Selbst berufene Experten können nicht in nachvollziehbaren Worten erklären, wie Rechenzentren gesteuert werden, um aus Datenmengen neue „Welten“ zu erschaffen. Vor allem der Umstand, dass die Maschinen selbständig lernen würden, ist bereits schwer verstehbar. Die Maschinen, die wir Menschen mit geistigem Eigentum füttern, würden effizienter, da sie mit Informationen - also Fakten von uns selbst - versorgt werden. Die Sorgen sind groß, dass Künstliche Intelligenzen in unseren Alltag von uns ungesteuert eingreift. Von Sprachsystemen in Autos über Chatbots in unseren Smartphones bis hin zu programmierten Systemen im trauten Heim, die erfahren, wie wir im Intimsten leben, oder geografischen und bildhaften Vermessungen der Umgebung bis in die Privathaushalte, haben KIs bereits tief in viele unserer Lebensbereiche Einzug gehalten. Wie so häufig, gibt es keine einfache Antwort auf sämtliche Fragen und Sorgen diese technologische Entwicklung betreffend.
Ob die Urväter von Software ihre Arbeit heute schätzen würden?
Auch Waschmaschinen sind bereits IT-gesteuert, wenn wir ihre verschiedenen Programme nutzten. Nun haben die sie steuernden Prozessoren eine noch viel höhere Leistungsfähigkeit erzielt. Auch Video-Plattformen wie Netflix, YouTube oder Amazon Prime oder auch Soziale Netzwerke haben Welten geschaffen, in denen sich Viele Tag und Nacht verlieren, da wir stets neu überrascht werden, was als nächstes passiert. Alexa, Cortana und Siri sind die führenden KI-gesteuerten Sprachassistenten für das Privatleben. Doch manchmal ist es nicht verkehrt, die Vorschläge dieser Softwares zu hinterfragen: Warum sollen wir diesen Film sehen? Warum dieses Auto kaufen oder diese genannte Webseite ansteuern? In der Fachsprache heißt das „Empfehlungsalgorithmus“ - Vorschläge, die auf unseren Websuchen basieren und uns immer ähnlichere Inhalte vorschlagen, so aber neuen Input verhindern, bis man sich in seiner eigenen “Bubble” aufhält.
Einer der Begründer von Techniksteuerung war der Unternehmer Steve Jobs. Seine iPhones hatten das Telefon revolutioniert und mit den Smartphones zum einen den Menschen geholfen, zum anderen aber ein Werkzeug geschaffen, dass Menschen in eine Abhängigkeit zur Technik brachte. Dass er eine der teuersten Firmen der Welt aufgebaut hatte, ist seine Leistung. Ob er heute seine eigenen Erfindungen schätzen würde? KI ist auf jeden Fall in der Alltagswelt angekommen. Wie wir mit seinen Gefahren umgehen, ist noch völlig unklar.