PPR-NEWS

728

KW 21/2024

Wieso Unicef es schafft, Freude zu verschenken, obwohl ihre Themen sehr traurig sind: die kluge Kommunikation einer weltweit wirkenden Organisation für Kinderrechte

Hilfsorganisationen ersetzen staatliche Hilfen 

Es gibt seit dem 19. Jahrhundert eine Entwicklung in den westlichen Gesellschaften, die zum einen sehr lobenswert und zum anderen bedauerlich ist. Als Hilfsorganisationen entstanden, vom Deutschen Roten Kreuz über Brot für die Welt bis Unicef (United Nations Children’s Fund), sahen ihre Gründerinnen und Gründer voraus, dass die Staaten nicht genügend überall in sozialen Belangen eingriffen. Die Schwäche der Staaten, im Verhältnis zur wachsenden Bereitschaft ihrer Bürgerinnen und Bürger dort zu helfen, wo der Staat es nicht konnte oder wollte, hat dazu geführt, dass weltweit umspannende Vereine begannen, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen. Unicef ist eine der bekanntesten Einrichtungen dieser Art. Gegründet von den Vereinten Nationen der Welt (UNO, United Nations Organization) mit Sitz am Ostufer Manhattans, ist ihre Agenda, Kindern in aller Welt zu helfen. Der hohe Anspruch betrifft nicht allein ihre Ernährung, ihre Bildung und ihren Schutz. Was sehr wenige wissen, ist, dass sich Unicef als politische Organisation dafür einsetzt, die Rechte von Kindern in Gesetzen zu stärken. Gemäß dem Sinn der Vereinten Nationen handelt Unicef für jedes Kind in der Welt, und, das ist nur scheinbar banal, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Sie sind oft die einzige Organisation in Kriegs- und Krisengebieten. Wiewohl von der Idee der UNO geschützt, bringen sie sich selbst in größte Gefahr, aktuell im Gaza-Streifen. 

Grußkarten, die ein Lächeln ins Gesicht bringen

Unicef hilft in vielen Ländern vor Ort. Es sind erschreckende Bilder, die Unicef ihren Spendenaufrufen beigibt. Unterernährte Kinder anzusehen, ist ein sehr berührendes Bild für jeden Erwachsenen. Nun könnte Unicef und seine Landesorganisation Unicef Deutschland mit seinen acht Tausend Engagierten allein Geld einwerben und damit Gutes tun. So, wie es viele internationale Organisationen tun. Die Damen und Herren von Unicef haben aber kommunikativ ein Angebot entwickelt, das die Spenderinnen und Spender mit Trauer nicht allein lässt. Es gibt eine besondere von vielen Maßnahmen der Kommunikation: die Grußkarten. Diese, künstlerisch gestaltet, von Kindern als auch von berühmten Künstlerinnen und Künstlern, vermitteln ein anderes Bild. Eines voller Wärme, Freundlichkeit und Hoffnungsfreude. Zwei Kartenkollektionen erscheinen jedes Jahr, im Frühjahr und im Herbst, mit über 175 Motiven. Als Hilfsorganisation modern zu bleiben, zeigt sich auch im Online-Shop. Dort können sogar Grußkarten mit eigenen Motiven für eine gute Sache hergestellt werden. Das Paradoxon, Mitgefühl zu empfinden und zugleich Freude über den geleisteten Kauf einer Grußkarte, haben die Strategen von Unicef bravourös umgesetzt. So könnte man sagen: Helfen hilft, nicht nur den Notleidenden, sondern auch dem Helfenden. 

Zurück

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz