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KW 51/2024

Den Weihnachtsmann gibt es gar nicht? Doch! Wie geschickte Marketingstrategien den Menschen über Jahre in den Köpfen bleiben

Der Weihnachtsmann hat historischen Ursprung

Roter Mantel und rote Mütze mit weißem Fell besetzt. Dazu ein breiter Gürtel und weißer Rauschebart. Wir alle kennen dieses Outfit und den Mann, der es trägt. Doch woher kommt eigentlich der freundliche, ältere Herr, der uns zu Weihnachten die Geschenke bringt? Historische Bezüge reichen bis zum Bischof Nikolaus von Myra aus dem vierten Jahrhundert zurück. Er soll ein gütiger und großzügiger Mann mit roter Bischofsrobe gewesen sein. Auch der Feiertag am 6. Dezember geht auf seinen mutmaßlichen Todestag zurück. Die Verbreitung der heutigen Figur des Weihnachtsmanns haben wir jedoch vor allem einem Unternehmen zu verdanken: Coca-Cola. Im Rahmen einer Weihnachtswerbekampagne hat Coca-Cola in den 1930er Jahren einen Weihnachtsmann in der heute bekannten Optik mit rot-weißem Mantel, etwas dicklicher Gestalt, runder Nase und weißem Bart gezeichnet. Die ikonischen Werbungen haben zur Verbreitung der Darstellung des Weihnachtsmanns maßgeblich beigetragen.

Eine Marketing-Strategie festigt Darstellung

Bis ins frühe 20. Jahrhundert gab es noch sehr unterschiedliche Darstellungen: Weihnachtsmänner mit blauen oder grünen Mänteln, mit spitzen Mützen oder ohne Mützen. Erst später haben die Werbekampagnen von Coca-Cola ein einheitliches Bild in den Köpfen der Menschen etabliert. Heute erscheint ein grüner oder blauer Weihnachtsmann nahezu undenkbar. Ein deutlicher Beweis für den Erfolg der Marketingstrategie, das Image des Unternehmens mit der festlichen Saison zu verknüpfen. Die charakteristische Darstellung in Rot und Weiß hat zudem eine virtuelle Assoziation mit dem Unternehmen geschaffen. Es halten sich sogar Gerüchte, Coca-Cola hätte den Weihnachtsmann erfunden. Das ist genau genommen zwar nicht korrekt, doch allein die Existenz des Gerüchts ist ein weiterer Erfolgsindikator. Die Darstellung des Weihnachtsmannes ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine gute Marketing-Strategie über Jahrzehnte hinweg in den Köpfen der Menschen verweilen kann.

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