PPR-NEWS

696

KW 39/2024

Im nächsten Sommer findet die Heim-EM in Deutschland statt. Doch nur weniger als ein Jahr vor Turnierstart befindet sich der DFB mitten im Umbruch. Kann das gelingen?

Nicht nur beim Trainerposten gibt es Veränderungen

Die EM 2016 endete für die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale. Ein Turnierergebnis, das für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum damaligen Zeitpunkt noch ein Mindestziel darstellte. Seitdem erfolgte das Turnieraus zweimal in der Gruppenphase und einmal im Achtelfinale. Die gegenwärtige Entwicklung verläuft somit nicht erst seit dem letzten Turnier in eine unerwünschte Richtung. Durch die enttäuschende WM in Katar gerieten die Verantwortlichen allerdings in Handlungszwang – der Beginn der Task-Force. Ein Expertenrat, bestehend aus bekannten Akteuren im Fußballkosmos, sollte, mithilfe ihrer Erfahrungen und Kompetenzen, wieder zu sportlichem Erfolg verhelfen. Dies war Mitte Dezember 2022 zumindest die Intention. Doch neun Monate später ist die Bilanz ernüchternd: Die erwünschte Weiterentwicklung ist ausgeblieben. Trainer Hansi Flick musste nach der Testspielniederlage gegen Japan gehen. Zwar wurde mit Julian Nagelsmann der Nachfolger bereits am vergangenen Freitag vorgestellt, aber das Personalrad dreht sich beim DFB über den Trainerposten hinaus weiter. Andreas Rettig wurde nämlich zum neuen Sportgeschäftsführer berufen.

Die Lösungssuche für die Probleme auf dem Platz findet vielleicht daneben statt

Zeitnah zur offiziellen Vorstellung Rettigs sind Rummenigge und Mintzlaff aus der Task Force ausgetreten. Rettig, ehemaliger Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), und den FC Bayern verbindet eine kontroverse Historie. Während seiner Stationen beim FC St. Pauli und der DFL gab es immer wieder Streitigkeiten mit den Bayern und somit auch mit Rummenigge. Er und Mintzlaff begründeten ihren Austritt damit, dass sie aktuell keine Möglichkeit zur erfolgreichen Zusammenarbeit sehen würden. Es manifestieren sich Unstimmigkeiten, Kommunikationsprobleme und fragwürdige Entscheidungen. Vielleicht handelt es sich dabei um die gesuchten Ursachen für den ausbleibenden Erfolg. Um jene Ursachen zu identifizieren und anzugehen, wurde die Task Force überhaupt erst gegründet. Doch erst ihr vermeintliches Ende offenbart, woran es hapert. Am 14. Juli 2024 soll das EM-Finale in Berlin stattfinden. Ob die deutsche Nationalmannschaft als Zuschauer oder als Finalist daran teilnehmen wird, hängt auch von den Entscheidungen neben dem Platz ab.

Zurück

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz