Ein klassischer Aufstieg 

Bjarne Mädel hat sich etabliert. Er ist zwar noch immer kein regelmäßiger Titelgast auf Boulevard-Magazinen, im deutschen Fernsehen kann sich der Schauspieler seine Rollen trotzdem schon lange aussuchen. Vor allem als „Bürodepp“ Berthold „Ernie“ Heisterkamp in der Comedy-Serie „Stromberg“ und als kultiger Tatortreiniger Hayko Schotte wusste Bjarne Mädel die Zuschauer zu überzeugen. So ungewöhnlich seine Rollen manchmal sein mögen, so gewöhnlich war sein Aufstieg in das Filmgeschäft. Geboren in Hamburg, verbrachte der heute 55-Jährige seine Jugend in Reinbek auf dem Fußballplatz. Seinen Beruf lernte er klassisch an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam. Es folgten Engagements am Volkstheater Rostock und dem Schauspielhaus in Hamburg, bevor ihm der Durchbruch bei Fernseh- und Kinoproduktionen gelang. Heute reihen sich die Fernsehpreise in seinem Regal aneinander. Doch es sind nicht die Preise, die eine Liebeserklärung an Bjarne Mädel rechtfertigen, sondern sein fehlender Glamour – im positiven Sinne.  

Authentizität in den Rollen 

Bjarne Mädel selbst gibt sich authentisch und bodenständig. Seine norddeutsche Art sowie sein trockener Humor lassen sich oftmals auch in seinen Rollen wiederfinden. Dabei findet er sich selten in einer klassischen Heldenrolle wieder. Stattdessen bieten seine skurrilen Rollen eine willkommene Abwechslung zur deutschen Fernsehlandschaft. Der Erfolg gibt ihm recht. Natürlich hängt dieser auch mit seinem unverkennbaren Talent zusammen: Niemand, der die Serien gesehen hat, könnte sich einen „Ernie“ oder einen „Schotty“ in einer anderen Besetzung vorstellen. Generell wünscht sich Bjarne Mädel gegenüber dem NDR mehr Experimente im deutschen Fernsehen: „Auch die Sender sollten nicht immer auf Nummer sicher gehen und mehr auf Kreativität setzen.“ In Zukunft könnte er diese Kreativität auch hinter der Kamera umsetzen. Im Nordsee-Krimi „Sörensen hat Angst“ stand Bjarne Mädel 2020 nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera und führte Regie. Solange er uns vor der Kamera erhalten bleibt, darf er auch weiterhin dahinter Platz nehmen.