PPR-NEWS
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KW 07/2024
Das Metaverse kommt früher oder später: Wo eine virtuelle Begehung der Welt sinnvoll ist und wo nicht – eine Analyse
Eine zweite Realität
Das Metaverse gewinnt laut Handelsblatt massiv an wirtschaftlicher Bedeutung. Unternehmen wie der ehemalige Facebook-Konzern Meta investieren Milliarden, heißt es weiter. Das Metaverse soll dreidimensionaler, interaktiver Raum in unserem bisherigen Internet sein. Mark Zuckerberg nannte es das „verkörperte Internet“. Das bedeutet, dass wir uns tatsächlich im Internet befinden und nicht vor einem Bildschirm mit Blick ins Internet. Die 3D-Animation, die echte Handlungen imitieren soll, macht das möglich. Die Idee ist es, mit VR-Brillen den 3D-Raum möglich zu machen und dort Arbeitsmeetings abzuhalten, zur Schule oder Uni zu gehen und sogar Konzerte zu sehen. Deshalb soll es Körper in Form von Avataren für jeden Metaverse-Nutzer geben. Zudem soll die Darstellung durch Hologramme im eigenen Heim möglich sein. Viele Firmen teilen Mark Zuckerbergs Vision. So hat Microsoft vor einem Jahr bereits das virtuelle Büro Mesh vorgestellt. Firmen wie Adidas, Nike und H&M wollen Produkte im Metaverse zum Verkauf anbieten – in Form von NFTs.
Von der Konzerthalle ins Metaverse
Nun stellt sich die Frage, ob diese neue Art der Virtual Reality nötig und sinnvoll ist oder nicht. Wenig überraschend: Die Meinungen gehen auseinander. Facebook und Mark Zuckerberg werben damit, dass gerade Medizinstudierende im Metaverse schwierige Eingriffe und Operationen üben können, bevor sie an echten Menschen operieren. Aus Südkorea kommt eine weitere Idee, das Metaverse für sich zu nutzen: Die derzeitige weltweite Aufmerksamkeit zur eigenen Popmusik wird auf Künstler im Metaverse umgelenkt. So hat die Gruppe Aespa vollständig designte Avatare bekommen. An dieser Stelle kann man die technische Komponente beeindruckend finden, aber die Sinnhaftigkeit auch hinterfragen. Betrachten wir das Metaverse auf kommunikativer Ebene, kann es durchaus praktisch sein. Weite Geschäftsreisen sind durch Tools wie Zoom oder Teams schon weniger geworden, was für alle Beteiligten weniger Stress und monetären Aufwand bedeutet. Das Metaverse aber könnte eine persönliche Begegnung durch realistische Avatare oder das Hologram im Büro ermöglichen. So gibt es verschiedene Verwendungen dieser alternativen Realität, nur ob die alle wirklich nötig sind, bleibt abzuwarten.