Die katholische Kirche auf dem Prüfstand  

Früher haben Kirchen in fast alle Lebensbereiche hineingewirkt. Das ist längst nicht mehr so. Zurzeit ist weniger als die Hälfte der Deutschen Mitglieder in einer christlichen Kirche. Kirchenmitglieder schwinden schneller als je zuvor. Ein Bezugsverlust kann vor allem bei jüngeren Menschen beobachtet werden. Diesen Wandel haben nicht nur negative Schlagzeilen über die katholische Kirche zu verantworten. Interessen verändern sich und Prioritäten werden anders gesetzt. Oftmals bleibt keine Zeit mehr, in den Gottesdienst oder die Predigt zu gehen. Trotz steigender Anzahl an Konfessionslosen, haben Millionen Menschen weltweit am 5. Januar dem verstorbenen Papst Benedikt XVI. ihre Ehre erwiesen und ihn gemeinsam verabschiedet. Für viele Menschen hatte der Tod des Verstorbenen eine große Bedeutung, trotz seines Rücktritts 2013 von seinem Amt als Papst. Und anders als in Deutschland gewinnt Religion in der restlichen Welt immer mehr an Bedeutung, wie beispielsweise in Lateinamerika. 

Kirche verliert an Bedeutung 

Die Kirchen in Deutschland kämpfen mit immer weiter rückläufigen Mitgliederzahlen. Das hat eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung gezeigt. Obwohl bereits drastische Austrittszahlen zu verzeichnen sind, geht die Tendenz weiter herunter. Besonders betroffen davon ist die katholische Kirche. Gerade einmal 14 Prozent der deutschen Bevölkerung besuchen mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst. Selbst die Anzahl der Kirchenmitglieder ist nicht viel höher, diese liegt bei 17 Prozent. Darunter hat fast jede beziehungsweise jeder Vierte bereits über einen Kirchenaustritt nachgedacht. Die Studie zeigt, dass vor allem Jüngere dazu tendieren, aus der Kirche auszutreten. Das bedeutet nicht, dass keiner von ihnen gläubig ist. Immer mehr Menschen finden ihren eigenen Glauben, der sich zusehends von der traditionellen Kirche differenziert. Junge Menschen geben an, dass sie einfach keinen Bezug mehr zur Kirche haben, aber trotzdem glauben. Zudem vertreten immer mehr die Meinung, dass die Kirche sich ändern muss, um mehr Menschen persönlich zu erreichen.