PPR-NEWS

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KW 50/2024

Wir leben offenbar im Zeitalter der Überforderung: Was Psychologen sagen, wie wir damit besser klarkommen

Was ist Überforderung? 

In der Psychologie spricht man von Überforderung psychischer, sozialer, emotionaler, kognitiver oder intellektueller Natur. Seelische oder nervliche Überforderungen sind ebenfalls möglich. Überforderungen schließen sich nicht gegenseitig aus, sodass Mehrfachberforderungen auftreten können.  Zu einer psychischen Überforderung gehören Versagensangst, ein Gefühl der Hilflosigkeit oder Ohnmacht sowie Stress im Allgemeinen – vor allem, wenn Druck oder Zwang besteht, eine Aufgabe zu bewältigen. Erwartungen anderer oder Ansprüche an sich selbst wirken zudem als überforderungsfördernde Faktoren. Bei Überforderung können Belastbarkeit und Lernfähigkeit absinken. Bei dauerhafter Überforderung kann es schließlich zum Burnout kommen. Bei dauerhaft überfordernder oder akut überhöhter psychischer Belastung oder Überforderung ist im äußersten Fall ein psychisches Trauma möglich. 

Auf sich achten 

Viele Menschen waren schon vor der Pandemie überfordert. Neben den allgemeinen Herausforderungen des Lebens sind viele nach zwei Jahren Corona und zehn Monaten Russland-Ukraine-Krieg mit ihren Kräften am Ende. Woran erkennt man also, dass man selbst überfordert ist? Wenn negative Gefühle, Sorgen und Ängste den Tag bestimmen, ist das ein Hinweis auf Überforderung. Auch Schlaflosigkeit, Gereiztheit oder Ungeduld können Indikatoren sein. Helfen kann es, den Alltag neu zu priorisieren: Was ist wirklich wichtig im Leben? Es nützt, den Kalender auszumisten, unwichtige Termine zu streichen und Zeit freizuschaufeln für das, was einem wirklich wichtig ist. Ferner müssen wir nicht alle unsere Probleme allein lösen. Angehörige, Freundinnen und Freunde oder auch Nachbarinnen und Nachbarn um Unterstützung zu bitten, kann schon helfen. Auch professionelle Hilfe ist immer möglich. Reduziert man die Flut an schlechten Nachrichten, kann auch das einen positiven Effekt haben. Nachrichten einmal am Tag zu lesen, reicht meistens aus.  

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