PPR-NEWS

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KW 40/2024

Wer vertraut noch dem Philosophen Richard David Precht? Ein Plädoyer dafür, dass Deutschland diskutieren lernen sollte 

Schriftsteller, Philosoph und Moderator 

Der deutsche Schriftsteller, Philosoph, Publizist, Moderator und Professor Richard David Precht erreichte mit seinem Buch„Wer bin ich - und wenn ja, wie viele? deutschlandweite Bekanntheit. Seitdem sind nicht viele seiner Bücher Bestseller geworden. Zudem moderiert er seit 2012 die nach ihm benannte Sendung „Precht im ZDF und ist  regelmäßig mit Markus Lanz vor der Kamera zu sehen. Seine Themen sind vor allem philosophisch und gesellschaftspolitisch. Er ist ein gern gesehener Gast bei diversen Talk-Shows. Nun steht der Philosoph stark in der Kritik. Bereits zu Corona-Hochzeiten erregte er mit seiner Haltung gegen die Impfpflicht für großes Aufsehen. Auch wegen seiner Meinung bezüglich des Russland-Ukraine-Konflikts wurde er stark in den Medien diskutiert. Nun hat es mit seinem neuen Buch, welches er mit seinem Kollegen Harald Welzer verfasste, einen neuen Aufschrei gegeben. 

 

Die vierte Gewalt 

In diesem Buch vertritt Precht wohl die Annahme, dass die deutschen Massenmedien von der Kultur der sozialen Netzwerke angesteckt würden. Laut dieser Argumentation leidet die vierte Gewalt unter dem Einfluss der fünften Gewalt (soziale Medien). Dies meint, dass die sogenannte „Cancel-Kultur“ der Sozialen Medien auf die Massenmedien übergreife. Wer nicht mit dem Mainstream mitgehe oder sich nur leicht dagegen äußere, sei bereits umstritten. Journalisten würden somit nicht mehr vielfältig genug berichten, sondern sich dem Wunsch der Masse unterordnen. So ganz unrecht haben Precht und Welzer dabei nicht. Das spricht ihnen unter anderem die Neue Züricher Zeitung zu, doch seien auch gravierende Fehler in ihren Auflistungen schuld daran, dass ihr Werk hinterfragt wird. Aufgrund diverser Shitstorms, die durch Social Media beflügelt oder sogar ausgelöst wurden - und dass bei den unterschiedlichsten Personen zu unterschiedlichsten Themen - ist es nicht ganz abzustreiten, dass das einen Einfluss auf den Rest der Gesellschaft hat. Auch auf die Medien, die sich aufgrund der durchweg negativen Darstellung Prechts wohl angegriffen fühlen. Ein sachlicher Diskurs scheint daher kaum möglich. Dabei ist es ein wichtiger Part des Journalismus, objektiv über alle Meinungen zu berichten und so die Bevölkerung bei der Meinungsbildung zu unterstützen. Genau so sollte auch so das Werk Richard Prechts behandelt werden. 

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