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KW 35/2024

Selbst Apple kann nicht mehr sicher sein, was es tut: warum der Vorgang, dass Hacker iPhones übernehmen können, nicht allein eine kommunikative Katastrophe ist

Offene Tür für Schadsoftware

iPhone, iPad oder Mac – all diese Apple-Geräte verwenden die Webkit-Software, um Inhalte von Webseiten im eigenen Browser Safari darzustellen. So ist es besonders problematisch, dass diese Webkit-Software von einer gravierenden Sicherheitslücke betroffen ist. Ein weiteres Sicherheitsproblem gibt es offenbar in der internen Programmbibliothek Kernel. Durch die Lücken in Apples Betriebssystem können Hacker präparierte Webseiten, aber auch Schadprogramme im Hintergrund ausführen, obwohl Userinnen und User lediglich harmlose Webseiten besuchen. Zudem können Endgeräte aber auch in einem sogenannten Bot-Netzwerk verwendet werden, um verteilte Überlastattacken auf andere Server zu fahren. Im schlimmsten Fall erhalten die Angreifer sogar die komplette Kontrolle über das Gerät, inklusive Daten. Laut dem ZDF haben israelische Sicherheitsspezialisten und -spezialistinnen darauf hingewiesen, dass auch Geheimdienste derartige Lücken für Spionage- und Überwachungszwecke verwenden. Mittlerweile hat der IT-Riese entsprechende Sicherheitsupdates für all seine Endgeräte zur Verfügung gestellt und empfiehlt diese unverzüglich durchzuführen.

Datenschutz als „grundlegendes Menschenrecht“

Dieses Beispiel macht einmal mehr deutlich: Die Datensicherheit war noch nie eine größere Herausforderung. Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen auch die Angriffspotenziale aus dem Netz. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen müssen sich widerstandsfähig gegen Hackerangriffe und Schadprogramme aufstellen. Apple hat sich in der Vergangenheit zunehmend als Verfechter des Datenschutzes sowie der Privatsphäre positioniert. Der Datenschutzseite von Apple zufolge versteht das Unternehmen den Datenschutz als „grundlegendes Menschenrecht“. Es ist mehr als nur eine kommunikative Katastrophe, wenn Apple die Versprechungen zum Datenschutz nicht halten kann. Denn vollkommende Sicherheit scheint es auch bei Apple nicht zu geben. Währenddessen fallen mit zusätzlichen Passwörtern, Gesichtserkennungen sowie dem automatischen Analysieren von Fotos und Tracking in Apps immer mehr persönliche und teils sensible Daten an.

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