PPR-NEWS

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KW 32/2024

Im Fußball zeigt sich die Männerdomäne der Gesellschaft: Warum es ein unendlich langer Weg zu sein scheint, dort auch „nur“ Millionärin zu werden

Drastische Lohnunterschiede 

Die Frauenfußball-EM ist abgepfiffen, Deutschland ist zweiter. Das ist ein besseres Ergebnis als die Herren in der EM 2021 erzielten – dort schied die Mannschaft im Achtelfinale aus. Neben der Platzierung gibt es einen weiteren großen Unterschied zwischen den Teams der Europameisterschaften, der jedoch weiterhin unveränderbar zu sein scheint: der Lohn. Während die Damen für ihr Turnier eine Prämie von 60.000 Euro bekamen, lag die Prämie der Männer bei der EM im vergangenen Jahr bei 400.000 Euro. Beim Blick zu den Bundesligisten wird der Unterschied noch deutlicher. Dort verdienen Spielerinnen bis zu 10.000 Euro, die männlichen Spieler zwischen 400.000 Euro und acht Millionen Euro. Ein Artikel auf ran.de zeigt einen klaren Vergleich: „Wie viel Geld verdient Neymar? Antwort: Etwas mehr als die 1700 Fußballspielerinnen aus den sieben Top-Ligen zusammen.“ Die Medien scheinen dieses Thema schon lange zu benennen, doch warum gibt es keine Chance auf eine Besserung in Richtung Equal Pay? 

Einstiges Spielverbot für Frauen 

Das meistgenutzte Argument ist die fehlende Popularität – geschuldet der Historie. Fußball war und ist schon immer die Definition einer Männerdomäne. Während das Männerteam im Jahr 1954 zum ersten Mal die Weltmeisterschaft gewann, bekamen Frauenmannschaften ein Spielverbot ausgesprochen. „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand“, hieß es damals unter anderem in der Erklärung des DFB. Nur langsam entwickelten sich in den Vereinen erneut Frauenteams. Der späte Start könnte als Erklärung für die geringe Popularität des Frauenfußballs dienen. Medien sind sich einig:  Die diesjährige EM sei das ideale Beispiel, dass sich mit der richtigen Vermarktung der Grad an Popularität des Frauenfußballs erhöhen ließe. Jedoch scheint man in den Chefetagen des DFB weiterhin auf das Altbewährte zu setzen. So fragen wir uns weiter: Warum ist es ein unendlich langer Weg, im Frauenfußball auch „nur“ Millionärin zu werden?

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