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KW 23/2024

Amazon verliert 200 Milliarden Dollar an Wert – Warum fährt der Weltkonzern 2022 plötzlich Verluste ein?

Milliardenverlust im ersten Quartal

Mit Blick auf die letzten Jahre handelt es sich um eine eher ungewöhnliche Meldung: Online-Gigant Amazon – während der Pandemie noch Krisengewinner – verzeichnet im ersten Quartal 2022 einen Nettoverlust von 3,8 Milliarden US-Dollar. Die Inflation und wirtschaftlichen Probleme in vielen Ländern machen sich auch in den Ergebnissen von Amazon bemerkbar. Als einzige Kennzahl ist der Nettoverlust bei dem diversifiziert aufgestellten US-Konzern natürlich zu oberflächlich. So ist es vor allem die Beteiligung an E-Auto-Hersteller Rivian, die mit Verlusten von 7,6 Milliarden US-Dollar zu Buche schlägt. Doch auch das Kerngeschäft Amazons, der Online-Handel, musste Verluste hinnehmen. Diese konnten immerhin durch Gewinne des immer wichtiger werdenden Cloud-Geschäfts von Amazon Web Service (AWS) ausgeglichen werden. Auch im Werbegeschäft konnte Amazon Gewinne erzielen. Insgesamt gibt das Unternehmen trotzdem weiterhin einen zurückhaltenden Ausblick für das laufende Quartal: Anstatt der erwarteten 125 Milliarden Dollar Umsatz, rechnet der Konzern nun noch mit einer Spanne zwischen 116 und 121 Milliarden Dollar.

Angekündigter Absturz?

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat den Untergang seines Handels- und Tech- Giganten laut Business Insider bereits vor Jahren offen kommuniziert: „Eines Tages wird Amazon untergehen, das sage ich euch jetzt schon.“ Dem Multimilliardär zufolge läge die Lebensdauer solch großer Unternehmen bei etwa 30 Jahren, nicht bei mehr als 100 Jahren. Und Amazons 30. Geburtstag naht: Hat Bezos mit einer self-fulfilling Prophecy den Untergang eingeleitet? Nein, viel mehr hat Bezos versucht, sich vor seinen Aktionären als weitsichtiger Unternehmer zu etablieren. Die tatsächlichen Einflussfaktoren sind eng mit der komplexen Weltwirtschaft verknüpft. Die aktuellen Entwicklungen deuten eher darauf hin, dass sich der Onlinehändler immer mehr zum Technologie-, Werbe- und Plattformunternehmen weiterentwickelt. Analysten rechnen mittelfristig wieder mit einer Stärkung der Amazon-Aktie. Doch selbst wenn das derzeit viertgrößte Unternehmen der Welt in naher Zukunft pleite geht – dann war es am Ende tatsächlich nur Weitsicht.

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