PPR-NEWS

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KW 19/2024

Anpassung und Kreativität: Der deutsche Einzelhandel kämpft um den Aufschwung

Endlich wieder offen

Nachdem die Corona-Maßnahmen zurückgefahren worden sind, öffnen sie wieder ihre Tore: die Innenstädte und der dort angesiedelte Einzelhandel. Nach Aneinanderreihungen von Lockdowns und Jahren voller Unsicherheit könnte man denken, dass der Einzelhandel wieder einen Aufschwung erlebt. Leider reiht sich Krise an Krise und der Konflikt zwischen Ukraine und Russland wirkt sich weiterhin negativ auf die Kauflust der Verbraucherinnen und Verbraucher aus. Der Handel wurde in den letzten Jahren zudem extrem digitalisiert, sodass örtliche Einzelhändler, die (noch) keinen Online-Shop eingerichtet haben, kaum mehr mithalten können. Die Inflation und die Tatsache, dass sich die Pandemie auch auf den Geldbeutel des Kunden ausgewirkt hat, tun ihr übriges. Laut dem Handelsjournal kommen noch Fachkräftemangel, instabile Lieferketten und explodierende Rohstoffpreise sowie fehlende Lkw-Fahrer zu den Problemen des Einzelhandels hinzu.

Kreativität ist gefragt

Jetzt ist die Kreativität der Einzelhändler gefragt. Denn die Kunden müssen in ihrer Kaufkraft animiert werden. Wichtig ist es, das Kaufverhalten zu analysieren und zu verstehen. Online ist ein Kauf mittlerweile sehr einfach: Bei vielen Online-Shops ist das Kundenkonto direkt mit dem Bankkonto verbunden. Ein Klick und der Kauf ist getätigt. Das Geld wird direkt abgebucht. Daran scheint sich die Buchhandlungs-Kette Thalia ein Beispiel genommen zu haben. In einigen Filialen ist es jetzt möglich, mit PayPal zu bezahlen. Mit dem Scan eines dort ausgehängten Barcodes und der Angabe des gekauften Buches müssen die Kunden nicht mehr umständlich an der Kasse anstehen und mit Karte oder Bargeld zahlen. Ein Klick auf dem Handy und der Kauf ist getätigt. Zudem sind viele Läden digital geworden und bieten zusätzlich zur Vor-Ort-Filiale einen Online-Shop. Doch Rabattaktionen, die nur im Laden gelten, gehören zu den Methoden, um Kunden zu animieren, den entsprechenden Laden in der Innenstadt zu besuchen. In Sachsen gab es laut der Süddeutschen Zeitung sogar einen Wettbewerb, um dem Einzelhandel den Neustart nach dem Corona-Lockdown zu erleichtern. Händlerinitiativen und Gewerbetreibende konnten ihre Ideen für besondere Einkaufserlebnisse einreichen. Die 50 kreativsten Vorschläge seien unter dem Motto #JetztLokalHandeln mit jeweils 5.000 Euro belohnt worden. Der Einzelhandel muss weiterhin kreativ bleiben, um wieder Aufschwung zu erleben.

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