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KW 18/2024

Exportschlager Popkultur: Wie Musik, Filme und Serien aus Südkorea die Welt erobern sollen

Südkorea auf Exportkurs

Inzwischen haben wohl die meisten Menschen von ihnen gehört. Wer nicht selbst Fan ist, hat bestimmt schon von den Kindern, Freundinnen und Freunden oder durch das Radio das globale Phänomen mitbekommen: K-Pop. Gerade die Erfolgsboygroup BTS erlangt in den Medien seit einigen Jahren viel Aufmerksamkeit. Ihr Song mit Coldplay ist fester Bestandteil des deutschen Radios geworden. Noch vor ein paar Jahren international recht unbekannt, sind sie jetzt aus der Medienwelt nicht mehr wegzudenken. Aber sie sind nicht allein: Immer mehr südkoreanische Gruppen werden international bekannter. Die Gruppe „Straykids“ erreichte mit ihrem neuen Album erst kürzlich Platz 1 der Billboard-Charts. „Blackpink“, oft als das weibliche Pendant zu BTS bezeichnet, spielte auf dem weltweit bekannten Coachella-Festival. Doch nicht nur die Musikindustrie begeistert immer mehr Menschen: Auch die Fernsehkultur wird zunehmend exportiert. Die sogenannten K-Dramen haben in Form von „Squid Game“ und „All of us are dead“ auf Netflix Einzug gehalten und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auf der großen Leinwand überzeugte „Parasite“ die Oscars-Jury, was zu vier Auszeichnungen führte. Als erste fremdsprachige Produktion überhaupt erlangte der Spielfilm den Preis für den besten Film des Jahres.

Höchste Professionalisierung

Warum aber erfreuen sich südkoreanische Filme und Serien immer größter Beliebtheit? Laut WELT liegt es gerade bei „Squid Game“ und „All of us are dead“ daran, dass die Zuschauenden in den Serien dem Prinzip von Escape-Rooms folgen, nämlich möglichst schnell und lebend zu fliehen, was für erhöhte Spannung sorgt. In der Musikindustrie sieht es etwas anders aus. Dort setzt Südkorea auf fast schon militaristische Professionalisierung des Business. Musik-Unternehmen casten weltweit neue Trainees, die in Gesang, Rap, Tanz und Producing gecoacht werden. Die erfolgversprechendsten Trainees werden zu Gruppen formiert, welche unter riesigem Marketingaufwand debütieren. Aber auch die Themen, die durch ihre Musik vermittelt werden, tragen zum Erfolg bei. BTS‘ „Love Myself“-Kampagne, in Zusammenarbeit mit UNICEF, stößt in Zeiten von Body-Positivity und der LGBTQ*-Community in jeder Altersklasse auf offene Ohren. Diese Professionalisierung der Musik sorgt für hochwertige Ergebnisse, welche dann durch extreme Fankommunikation über extra dafür erstellten Apps wie Weverse, V Live oder Universe vermarktet werden. Die strategische und hohe finanzielle Investition des Landes in die Kulturindustrie scheint sich ausgezahlt zu haben.

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