PPR-NEWS

597

KW 32/2024

Das Ein-Milliarden-Euro-Spiel: Wie Start-ups in Deutschland zu hoffnungsvollen „Einhörnern“ werden. Das Beispiel Staffbase aus Chemnitz 

Einhörner werden an der Börse gemacht 

Einhörner stammen aus der Welt der Märchen und Legenden. Als strahlend weiße Pferde mit gewundenem Horn stehen sie für die Seltenheit – und sind etwas ganz Besonderes. Darin liegt die Verbindung in die reale Welt zum wenig Märchenhaften der Börse. Als Unicorns werden Unternehmen beschrieben, die schon vor dem Gang an die Börse eine Milliarde US-Dollar wert sind. Dabei handelt es sich häufig um Start-ups, die als so innovativ erachtet werden, dass Investoren möglichst früh möglichst viel Geld investieren, um später den großen Gewinn zu erzielen. Dadurch werden manche Unternehmen in Einhörner verwandelt. Das Unternehmen muss ohne Unterstützung der Börse auskommen und ist somit nur auf seine Investoren und Kapitalgeber angewiesen. Eben jene müssen absolut überzeugt vom Wert des angebotenen Produkts und seiner Wichtigkeit für die Gesellschaft sein. Somit ist es auch ein Risiko, fast sogar ein Glücksspiel, ob ein Unternehmen zum Unicorn wird oder nicht. 

Eine Sagengestalt aus Deutschland 

Ein Unicorn aus Deutschland ist das Start-up Staffbase aus Chemnitz. Das Unternehmen hat eine neue Art der internen Kommunikation erschaffen: Es macht sich die Mobilität der Smartphones zunutze, sodass Inhalte jederzeit individuell geordnet und unterwegs abrufbar sind. Zusätzlich haben die innovativen Köpfe von Staffbase eine App programmiert, die auf die individuellen Kommunikationsbedürfnisse eines Unternehmens eingeht. Große Kunden des Start-ups sind inzwischen Telekom, MAN und ALDI. Nach der Gründung 2015 hat Staffbase bereits 2016 eine Filiale in New York City eröffnet, 2018 folgten Amsterdam, London und Köln. 2021 erhielt das Einhorn die Auszeichnung als beste Mitarbeiter-App. So einen Verlauf wünschen sich wohl alle Gründerinnen und Gründer für ihr Start-up. Aber beim Glauben an Einhörner darf der Realismus nicht verlorengehen. Um diesen Status zu erreichen, müssen viele Faktoren ineinandergreifen, die wenig beeinflussbar sind. Es braucht eine innovative Idee, eine Marktlücke, die auf kreative und sachgerechte Art und Weise bedient wird – und vor allem Investoren und Geldgeber überzeugt. Doch selbst dann ist noch nicht gewiss, dass die Investitionen in die Milliarden gehen. Dennoch zeigt das Beispiel Staffbase, dass aus Aberglaube Realität werden kann.

Zurück

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz