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KW 01/2024

Mal was anderes zum Jahresanfang: Die Börse und der Aktienhandel im Land der Sparer

Kein Aufruf zum Wetten, sondern zum Sich kundig machen

An der Börse wird spekuliert, wohl wahr. Die Aktien stellen einen Anteil dar, den ein Käufer an einem Unternehmen besitzt, das wiederum einen Anteil an seinem Wert zum Kauf angeboten hat. Die Börse nun ermittelt für alle Aktieninhaber eines Unternehmens den Preis dafür, ob das Wertpapier beliebter oder unbeliebter ist, also sinkt, weil Käufer verkaufen, oder steigt, weil Käufer kaufen. Das richtige Momentum nun zu finden, wann meine Aktie mehr wert ist als zum Zeitpunkt des Kaufes, das macht das gesamte Börsenereignis zu einem Wagnishandel. Keiner kann exakt vorhersehen, wann das eine und wann das andere geschieht. Es geht um Steigerung von Wahrscheinlichkeiten, was sich lohnt und was nicht. Damit, dieses zu errechnen, sind abertausende von Investmentbankern intensiv beschäftigt. Private Börsianer haben nur die eingeschränkten Mittel, mehr oder weniger in das Börsengeschehen hineinzuschauen. Übrigens war es in Deutschland die Firma „Dillinger Hütte“, die 1809 zu einer der ersten deutschen Aktiengesellschaften wurde. Mit dem Verkauf von Anteilen versorgte sich das Unternehmen mit frischem Geld – was bis heute der Sinn ist, warum Unternehmen Aktien zum Kauf und Handel anbieten.

Wo ist das Geschäft mit den Aktien zu erlernen?

Die Deutschen sind ein Volk der Sparer, sagt man gerne. Die Zahlen belegen dies. Ausgehend von großen, privaten Verlusten in und nach zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert, spielen viele Deutsche ungern mit dem hart verdienten Geld. Sie haben in all den zurückliegenden Jahrzehnten lieber ihr Geld langsam, aber stetig vermehrt. Seit die Europäische Zentralbank den Markt mit sogenanntem billigem Geld flutet, geht dieses Systems nicht mehr auf. Sparer erhalten derart wenige Zinsen auf ihren Euro, dass allein den Wert zu behalten, nicht gesichert ist. Die Sorge, an der Börse ein sauer erarbeitetes Geld anzulegen, ist groß. Was also tun? Es gibt beim Wort „Aktienhandel“ über 500.000 Google-Treffer. Ich bin bestimmt einer der Letzten, der dort gehaltvoll etwas beisteuern kann. Klar ist, dass diejenigen, die besser und ausgiebig über das Börsengeschäft informiert wurden, eher damit überhaupt und erfolgreich umgehen. Doch wo gibt es das Wissen? An Schulen, in der Ausbildung, an der Universität? So sind es vor allem Herkünfte, die einen prägen, ob jemand Aktien kauft oder nicht, da Eltern dort Vorbilder sein können. Sicherlich spielt auch die persönliche Risikobereitschaft eine Rolle. Die freie Entscheidung, einzusteigen, gibt es prinzipiell für jeden Deutschen. Das klug und umsichtig zu tun, weil viel an Kompetenz fehlt, dagegen nicht.

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