PPR-NEWS

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KW 50/2024

Die Zeit nach Angela Merkels Arbeit als Kanzlerin der BRD rückt näher: Versuch einer klugen Danksagung

Fast zu viele Krisen auf einmal durchlebt

Sicherlich gibt es viel Kritik an dieser Frau. Sie steht seit 2005 an der Spitze der Bundesrepublik. Sie hat in ihrer Amtszeit eine Reihe von Krisen bewältigen müssen: die Krise der Finanzindustrie, die überbordende Flüchtlingskrise, der Ukraine-Russland-Konflikt und nun die Corona-Pandemie. Ich kenne viele kluge Köpfe, die sachgemäß vortragen, was sie alles versäumt hat oder was sie bestimmten Gruppen in der Gesellschaft aufgebürdet hat. Auch die Kosten der Energiewende sind ein Thema, mit dem sie für Kontroverse gesorgt hat. Zudem hat sie viele vor den Kopf gestoßen, wenn sie scheinbar oder tatsächlich ihre Meinung änderte. Es ist die Rede von Angela Merkel, unserer Bundeskanzlerin, die nun zur Bundestagswahl im Oktober 2021 abtreten will.

Frieden geschaffen und Kompromisse geschmiedet

Um zu beschreiben, was ich in Dankbarkeit Frau Merkel sagte, wenn ich sie träfe, schauen wir kurz auf die Männer um sie herum. Viele der Leistungsträger in Europa passten nicht (mehr) in unsere Zeit. Solche wie Berlusconi sind es gewesen, Sarkozy, Hollande, Cameron und solche sind es noch immer, die in Polen und in Ungarn einen Ton an den Tag legen, der den Werten der europäischen Gemeinschaft widerspricht. Diese oftmals als narzisstische Kraftmeier auftretenden Männer an der Spitze großer Gesellschaften hatten und haben alle gemein, dass sie in der Sprache und in der Sache häufig nicht kompromissfähig waren und sind. Der Kompromiss ist zugleich der Grundbestandteil jeglicher Demokratie. Wer sich die Leistung Merkels seit 2005 ansieht, dem muss auffallen, dass sie es war, die uns durch das Ausverhandeln von Möglichkeiten in Deutschland und in Europa vor allem eines beschert hat: Frieden. Tatsächlich gibt es für uns eine bis heute anhaltende Friedensphase, die weiterhin den Umstand vermittelt, dass Krieg auf unserem Boden unmöglich sei. Ihre berühmte Raute und ihre oft soziologisch-abgehobene Sprache war zu der Politikwelt geworden, die Macht und Gewalt anderer wegdrückte oder ins Leere laufen ließ. So, denke ich, bei aller Kritik an ihr, hat sie uns ein Zeitfenster von Frieden geschaffen. Wir können nur hoffen, dass ihre Nachfolger ähnlich handeln und dabei an sie denken werden. Ich werde es.

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