PPR-NEWS
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KW 48/2024
Warum Microsoft-Gründer Bill Gates tatsächlich ein Menschenfreund ist und gleichwohl bei einigen zum Gesicht eines globalen Hasses wurde
Der eine ein Gott, der andere ein Gründer
Der gottgleiche Gründer von Apple, Steve Jobs, war für seine Fans sein ganzes Leben lang ein fast unantastbarer Held. Er war ein Meister darin, sich der Öffentlichkeit zu entziehen. Der zweite Held ist ein Mensch, der trotz seines Reichtums im Auftritt so unscheinbar wirkt, dass es fast schon lächerlich ist: Bill Gates. Lange Zeit galt Microsoft als Firma, die verkauft und nichts anderes mit sich bringt. Das hat sich im Laufe der Jahre geändert. Nicht Microsoft hat sich verändert, nein. Der Gründer Bill Gates hatte sich früh entschieden, die Geschäftsleitung aufzugeben. Er gründete mit seiner Ehefrau Melinda die Bill & Melinda Gates Foundation. Er unternahm das, was viele reichere und ganz wohlhabende Amerikaner im höheren Alter erledigen. Solche, die auf der Sonnenseite des amerikanischen Kapitalismus aufwuchsen, begannen, Spenden zu tätigen, Ehrenämter auszuüben oder auch nur eine Baseball-Mannschaft als Trainer zu unterstützen. Es ist dort üblich, dem Staat und seinen Bürgern das zurückzugeben, was sie erhielten. Genau das jedoch fällt Bill Gates und seiner Ehefrau vor die Füße.
Wer sich aus der Deckung bewegt, erhält kaum eine
So machten sich beide auf, in Afrika und in viele andere Projekte nicht nur Geld, sondern auch Sachverstand zu packen. Knapp 30 Milliarden Dollar hat das Ehepaar bisher der Stiftung gespendet. Dementsprechend stark sind die Maßnahmen, die sie unternimmt. Nun waren Milliardäre stets auch Opfer von Verleumdung und Neid. Doch in Corona-Zeiten hatte der Hass, der auf Bill und Melinda Gates heruntergeht, ein globales Ausmaß. Menschen, die nicht real und reell in der Wirklichkeit stehen, verbreiten Lügen über das Ehepaar. Es erschienen Scheindokumente auf Twitter und Facebook, die den Eindruck hervorriefen, dass das Virus seit Jahren bekannt wäre und von der Stiftung gar gezüchtet worden wäre. Stets schwangen zwei Namen mit: Bill Gates und Melinda Gates. Abgesehen davon, dass dies alles im Rechtsstaat Deutschland rechtliche Folgen hätte, sind es mehr als ein paar Foulspiele. Menschenfreunde derart als moderne Gesichter des Bösen zu beschreiben, gefährdet das Ansehen der Wissenschaft. Ich erhalte seit langer Zeit den Newsletter von Bill Gates und bin begeistert, wie er mich dort informiert und inspiriert. Als Deutscher freue ich mich gar darüber, dass Bill Gates unser Land früh für unser Verhalten in Corona-Zeiten gelobt hat. So würde ich ihm gerne Fragen stellen und hören, was er zu sagen hätte: Wann laden wir ihn ein?