PPR-NEWS

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KW 05/2024

Vom Fußballplatz in den Supermarkt in die Hamburger Handelskammer: Wie sich Holger Stanislawski durch die Wirtschaft dribbelt und welche Akzente er vielleicht setzen kann

Fußballstar im Supermarkt

Fußballspieler, Trainer, Unternehmer: Holger Stanislawski ist eine Hamburger Ikone mit vielen Facetten. Als Kind hat der heute 50-jährige mit dem Fußballspielen in seiner Heimatstadt begonnen und ist ein Jahrzehnt lang professionell beim FC St. Pauli dem Ball hinterhergejagt. Nachdem er aufgrund einer Knieverletzung seine Karriere als Mannschaftskapitän an den Nagel hängen musste, wurde »Stani« schließlich Fußballtrainer beim FC St. Pauli sowie anschließend beim TSG 1899 Hoffenheim und beim 1. FC Köln. Einige Jahre später dreht sich seine Welt nicht mehr nur um den Fußball, sondern vielmehr um ein ganz anderes Geschäft: Gemeinsam mit zwei Spielerkollegen des Hamburger SV übernahm er im Hamburger Stadtteil Winterhude ein 7.400 Quadratmeter großes Einkaufs-Center mit schätzungsweise 60.000 Produkten und einem mehr als stimmigen Konzept. Nicht nur bietet der Markt ein wahres Einkaufserlebnis für die Kunden, auch gibt es eine Aktionsfläche im Markt – die Nähe zum Ballsport ist unschwer zu erkennen. So wie Stanislawski den Fußball in den Supermarkt dribbelte, stellt sich der Einzelhändler nun einer neuen Herausforderung: Er will die Hamburger Handelskammer zu alter Stärke führen.

Kein Ja-Sager für Hamburg

Nachdem die Hamburger Handelskammer seit drei Jahren eher für kritische Schlagzeilen sorgt, sollen die zurzeit stattfindenden Wahlen für ein neues Plenum Perspektiven schaffen, um die mehr als dreieinhalb Jahrhunderte alte Handelskammer aus der Krise zu ziehen. Auch Stanislawski tritt als Kandidat für das Plenum an. Und dort vertritt er eine ganz klare Meinung, wie die Hamburger Morgenpost berichtet: »Die Beiträge abschaffen, das ist der größte Schwachsinn, den ich je gehört habe«. Nicht nur will er die Mitgliedsbeiträge der Unternehmen wieder einführen, auch muss die Handelskammer lernen, Kompromisse einzugehen. »Du hast nie 25 Spieler, die alle gleich glücklich sind«, erklärt er der Zeit in einem Interview. Zwar sind die Spieler jetzt Hamburger Unternehmen, das Prinzip bleibt aber gleich. Stanislawski zeigt, was er aus den so unterschiedlichen beruflichen Stationen seines Lebens mitbringt. Er ist ein erfolgreicher und authentischer Mann der Wirtschaft geworden, der keinen Wert legt auf leere Versprechungen und stattdessen klar kommuniziert, was die Handelskammer jetzt braucht, um von der Regionalliga wieder in die Bundesliga aufzusteigen.

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