PPR-NEWS
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KW 04/2024
Die SMS: eine Erinnerung an den Textnachrichtendienst, der eine neue Form der Kommunikation hervorbrachte
Eine Not wird zur Tugend
Sogar der Kurznachrichtendienst Twitter, der für kleine Mitteilungen gedacht ist, bietet mittlerweile mehr Zeichen als die gute alte SMS. Für alle News-Schreiber und auch viele PR-Fachleute war der »Short Message Service« vielleicht sogar ein frühzeitliches Training, um die eigene Aussage präzise auf den Punkt zu bringen – denn jede Nachricht kostet Geld. Doch das war nicht immer so, berichtet Heise. Nachdem Anfang der 90er Jahre die erste SMS, ein Weihnachtsgruß, verschickt wurde, stellten die Netzbetreiber das System Ende des Jahrzehnts kostenlos zur Verfügung. Aufgrund der gewaltigen Beliebtheit der schnellen Nachricht witterten die Betreiber jedoch bald das große Geschäft und führten Gebühren ein. Bis zu 39 Pfennig und später 19 Cent kostete eine Nachricht. Dem ursprünglichen Gedanken, die SMS für kurze und wichtige Mitteilungen zu nutzen, stand schon nach kurzer Zeit die rasant wachsende Chat-Kultur gegenüber. Mit dem Internet förderten Messenger wie MSN oder ICQ das private Chatten, doch mobiles Internet gab es erst einige Jahre später. Wer unterwegs chatten und dabei sein Taschengeld nicht verprassen wollte, musste kreativ werden.
MfG, mit freundlichen Grüßen
Abkürzungen sparen Platz und bestenfalls auch Zeit. Die Fantastischen Vier, die, wenn es schnell gehen muss, auch mal Fanta 4 genannt werden, widmeten unseren zahlreichen deutschen Kürzeln einen ganzen Song. Mit der Verbreitung des Internets mischten sich vermehrt Anglizismen in den heimischen Sprachgebrauch, die vor allem in SMS in erster Linie Kosten sparten. Das allbekannte »lol« ist im Vergleich zu »Ich muss laut lachen« kompakter – und sollten Emotionen übermittelt werden, half der Smiley aus. Doch auch auf Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung oder gleich die komplette Orthografie wurde oftmals verzichtet. Mittlerweile sind Zeichenbegrenzungen in privaten Chats Geschichte, die Abkürzungen aber weiterhin Teil der Kommunikation. Hingegen erster Vermutungen Ende der 90er, die Chat-Kommunikation würde die Sprache vereinfachen, gehen Forscher mittlerweile davon aus, dass sie um eine weitere Form der Kommunikation erweitert wurde, so die Zeit. Die SMS ist ein weiteres Beispiel dafür, dass sich Sprachen, die über Jahrhunderte etabliert sind, in einem nie enden wollenden Prozess befinden.