PPR-NEWS

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KW 19/2024

Woran sollen wir heute noch glauben? Ein Plädoyer an Führungskräfte, die wissen sollten, woran sie glauben

Ich glaube oder ich glaube

»Noch nie war Deutschland so säkulär«, schreibt die Zeit. Im Jahr 2017 gehörten 37 Prozent der Deutschen keiner Religion mehr an. Ein Drittel unseres Landes glaubt nicht mehr – zumindest nicht an Gott, Allah oder weitere religiöse Protagonisten. Warum fällt es vielen Menschen hierzulande schwer, sich an einer Religion zu orientieren? Vielleicht ist es der Glaube daran, dass die Kirche veraltet und nicht mehr zeitgemäß sei. Vielleicht ist es die große Vielfalt an verschiedenen Weltanschauungen, die heutzutage in Frage stellt, ob der Glaube an das Christentum – in Deutschland mit 57 Prozent die größte Religionsgemeinschaft – der richtige Weg ist. Oder doch lieber der Islam oder Buddhismus. Vielleicht ist es auch der Glaube daran, dass Erfolg nicht in Kirchen zu finden ist, sondern fernab von Religion. Geblieben ist also eine vage Spiritualität, wie die Welt berichtet. Doch das ist in Ordnung. Denn jeder Mensch darf heute in Deutschland für sich selbst entscheiden, woran er glaubt. Und jeder Mensch glaubt an etwas. Ob Spiritualität oder der Glaube an Werte, Normen und Ethik in der Gesellschaft. Glaube wird nicht nur Religionen geschenkt.

Glauben zeigen

Viel schwieriger als Glauben ist aber die Tatsache, bewusst zu wissen, woran man glaubt. Und dazu zu stehen. Insbesondere Führungskräfte sollten sich dessen bewusst werden. Denn diese nehmen eine Vorbildfunktion im Unternehmen ein und sollten im besten Fall ein durch und durch klares Bild von sich selbst kommunizieren – inklusive Glauben. Denn das schafft Vertrauen, Orientierung und ein gutes Miteinander im Unternehmen. Ein Beispiel hierfür ist Heinrich Deichmann, Geschäftsführer des Familienunternehmens Deichmann. Er selbst ist ein christlicher Unternehmer, erzählt er der Welt. Was nicht bedeutet, dass Deichmann ein christliches Unternehmen ist. Viel wichtiger ist für Deichmann, Werte im Unternehmen zu transportieren wie Ehrlichkeit, Höflichkeit und Wertschätzung. Auch Michael Otto, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, steht für Solidarität und Respekt vor Mensch und Natur, so der Stern. Beide Persönlichkeiten repräsentieren somit einen starken, wenn auch unterschiedlichen, Glauben, der bewusst im Unternehmen vorgelebt wird, und schaffen so eine Unternehmenskultur. Und wo sind die neuen, heutigen Führungskräfte, die wissen, woran sie glauben? Wir freuen uns auf sie.

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