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KW 05/2024

Wie sich der Axel Springer-Chef Mathias Döpfner hartnäckig gegen Google aufbäumt: umsonst ist nichts, nur Google verdient immer alles

Ein Gigant regiert das World Wide Web             

»Googeln«, ein Wort, das bereits 2004 in den deutschen Wortschatz und den Duden aufgenommen wurde. Es bedeutet so viel wie »im Internet recherchieren«. Googeln leitet sich offensichtlich von dem amerikanischen Konzern Google ab, der die weltweit meistgenutzte Suchmaschine im Internet betreibt. Mit einem Marktanteil von knapp 90 Prozent im Dezember 2018 ist Google uneinholbarer Marktführer in diesem Gebiet, zeigt die Statistikplattform Statista. Doch schon lange ist Google nicht mehr nur eine Suchmaschine. Wie die Welt im Juni 2018 verkündete, verwenden täglich rund 86 Prozent der Smartphone-Besitzer das Betriebssystem Android, hinter dem Google steckt. Auch YouTube, laut dem britischen Social Media Monitoring Unternehmen Brandwatch die zweitgrößte Suchmaschine weltweit, wird von Google betrieben, wie auch der Internetbrowser Chrome, Google Maps, Google Übersetzer, der E-Mail Anbieter Gmail oder das soziale Netzwerk Google+. Der Spiegel berichtet, dass der Internetriese im Jahr 2017 einen Umsatz von mehr als 110,8 Milliarden US-Dollar erzielte. Zum Preis von anderen?

Der Musik nacheifern

Auch Zeitungen nutzen das World Wide Web. Wie der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger zeigt, wurden 1995 die ersten Zeitungen online zur Verfügung gestellt. Seitdem durchlebt der Journalismus einen Wandel vom analogen ins digitale Zeitalter. Nun erhebt Axel Springer-Chef Mathias Döpfner seine Stimme – und zwar gegen den Großkonzern Google. Denn durch das steigende Wachstum an Zeitungen, die online zur Verfügung stehen, nutzen immer mehr Internet-Player wie Google das geistige Eigentum des Qualitätsjournalismus ohne dafür zu zahlen, wie die Deutsche Presseagentur in einem Interview mit Döpfner herausstellt. Während etwa Musik durch ein Leistungsschutzgesetz geschützt ist, gibt es so etwas für den Journalismus nicht. Döpfner betont: »Die mit Verlagsinhalten erzielten digitalen Werbeerlöse kommen fast ausschließlich bei Google und Facebook an, die vielen tausenden Verlage auf der Welt bekommen davon fast nichts.« Doch dies dürfe so nicht weitergehen, Google müsse die Verlage für deren Inhalte bezahlen. Denn in Relation zum jährlichen Umsatz des Großkonzerns, so Döpfner, sollte ein so kleiner Preis kein Problem darstellen.

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