PPR-NEWS
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KW 41/2024
Mythos Reizüberflutung: Kann der Werbende noch wirken?
An Werbung führt kein Weg vorbei
Ein jeder von uns begegnet am Tag etlichen Werbebotschaften. Sei es ganz bewusst beim Lesen der Anzeigen in der Tageszeitung oder unbewusst beim Vorbeilaufen an einer Litfaßsäule. Entgehen können wir diesem Einfluss nicht. Dabei wird es für die Verantwortlichen immer schwieriger, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe überhaupt zu erhaschen. Die logische Konsequenz, Werbung muss aus der Masse hervorstechen. Dabei gilt häufig das Leitmotto: größer, bunter, lauter, teurer. Das global operierende Medien- und Marketingunternehmen Dentsu Aegis veröffentlicht halbjährlich Prognosen über die Entwicklung der Werbeausgaben. 16,2 Milliarden Euro sollen im Jahr 2018 in Deutschland in die Werbung investiert werden. Das entspricht einem Anstieg von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 513,3 Milliarden Euro an Ausgaben errechnet Dentsu Aegis für das Jahr 2018 auf der ganzen Welt. Daraus geht hervor, dass der Werbemarkt hart umkämpft ist und bleibt.
Größer, bunter, lauter, teurer
Die unglaubliche Flut an Werbemitteln erschwert den Verantwortlichen das Durchdringen zu ihrer Zielgruppe. Um aufzufallen, setzen Werbende daher immer wieder auf auffällige, buntblinkende Anzeigen, besonders im Online-Bereich. Zu übersehen sind diese nur schwer. Doch laut der von Adblock Plus gemeinsam mit dem Medientechnologieunternehmen Sticky durchgeführten Eye-Tracking-Studie, hat das keinen positiven Einfluss auf die Werbewirkung. Statische Anzeigen auf übersichtlichen Webseitenlayouts erzielen deutlich bessere Ergebnisse beim potentiellen Kunden. 1.200 in der Studie involvierte Internetnutzer beschrieben mehrheitlich die statische Werbung als »leicht zu verstehen«, während die bunte, auffällige eher als »altmodisch« wahrgenommen wurde. Die Wahrscheinlichkeit auf die Werbeanzeige zu klicken liegt bei der übersichtlichen Variante bei 31 Prozent, während letztere nur 26 Prozent der Befragten dazu anreizt. Es gilt also: größer, bunter, lauter, teurer bedeutet nicht gleich mehr Reichweite und bessere Ergebnisse. Auf eine übersichtliche Anzeige kommt es an, die am besten noch durch Inhalt überzeugen kann. Nur so können Werbende im Anzeigenchaos Bestand haben.