PPR-NEWS

418

KW 26/2024

Das Comeback des Jahres: Wie Hamburg in diesem Jahr zu einem großen Thema und erneut zu einer Weltstadt geworden ist

Hamburg ist ein Dorf…

Der Hansestadt, die wir so lieben, wird oft nachgesagt, sie sei ein Dorf. Die offene Art der Hamburger vermittelt dieses Gefühl, in allen sieben Bezirken heimisch sein zu können und mit Menschen in Kontakt zu treten. Laut einer aktuellen Umfrage der Internet-Buchungsplattform »Hostelworld« sind Hamburger sogar die geselligsten Menschen Deutschlands. Im internationalen Vergleich noch auf Platz 9. Das dörfliche Image wird oft als negativ aufgefasst. Hamburg sei doch eine Weltmetropole, mit den vielen Musicalstätten und den Stücken, die dort aufgeführt werden, und dem generell sehr großen Kulturangebot. Nicht zu vergessen der zweitgrößte Hafen Europas. Warum man sich jedoch dagegen wehren sollte, den Ruf eines Dorfs zu haben, bleibt mir schleierhaft. Haben Dorfgemeinschaften doch neben Geselligkeit auch Hilfsbereitschaft, Solidarität und ja, etwas wie Familiarität zu bieten. Das erneute Streben nach dem Ruf einer Weltstadt hingegen hat mittlerweile Früchte getragen. Das Mammutprojekt Elbphilharmonie und der kommende G20-Gipfel zeigen, Hamburg gibt alles, nicht mehr Dorf zu sein und wird erneut zur Weltstadt.

… mit Charme und dem Charakter einer Weltmetropole

Nach anvisierten 186 Millionen Euro kostete die Elbphilharmonie letztlich 789 Millionen. Der öffentliche Diskurs um das Bauwerk war äußerst kontrovers – in Richtung Fertigstellung jedoch nahezu durchweg positiv geprägt. Nun zieht das Schloss an der Elbe zahlreiche Touristen an und ist Sinnbild für den kosmopolitischen Charakter Hamburgs. Der G20-Gipfel im Juli wird ebenfalls die Augen der Welt auf Hamburg blicken lassen. Wenn sich die mächtigsten Industrie- und Schwellenländer mitten in Hamburg treffen, sind die Beschlüsse der »Group of 20« tatsächlich genauso spannend, wie die Frage, wie die Stadt auf den Gipfel reagieren wird. Die Kosten des Gipfeltreffens für Hamburg stehen noch nicht fest, da diese zu einem großen Teil vom Bund übernommen werden. Eins ist klar: Elphi und G20 packen Hamburg wieder auf die Karte und verleihen unserer Stadt den Charakter einer Weltmetropole. Gleichzeitig muss genauso klar sein, dass beide Projekte nur in dieser Form umsetzbar waren und sind, weil Steuergelder derzeit sprudeln. Wir haben Glück gehabt. Einen Teil ihres dörflichen Charakters soll sich die Hansestadt bitte dennoch erhalten. Trotz jeglicher Superlative sollen die Eigenschaften, die Hamburg als Dorf erscheinen ließen und vielleicht in Teilen noch lassen, hochgehalten werden, nämlich Hilfsbereitschaft, Solidarität und Familiarität. Wir müssen uns fragen, werden alle Hamburger auch in die Weltstadt Hamburg mitgenommen? Leider nein. Als Dorf und als Weltmetropole muss Hamburg das ändern. Das macht Hamburg aus, Hamburg, meine Perle.

Zurück

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Hier erfahrt ihr alles zum Datenschutz