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KW 22/2024

Macron und Merkel, Frankreich und Deutschland: Was eine neue Kommunikation für eine Freundschaft sein könnte, auf die es in Europa ankommt

Eine Freundschaft, die wir so sehr brauchen

Deutschland und Frankreich verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft. Kein anderer europäischer Staat ist ein ähnlich enger und wichtiger Partner für Deutschland. Im zerrütteten Nachkriegs-Europa begann die Staatenfreundschaft, die ihres gleichen sucht. Das, was keineswegs immer so war, wurde vor mittlerweile 54 Jahren mit dem Élysée-Vertrag zwischen beiden Nationen besiegelt: In außenpolitischen Fragen wollten die zwei Staaten fortan zu gemeinsamen Positionen kommen und in der Wirtschaftspolitik enger zusammenarbeiten. Als »Motor der Integration« machte das deutsch-französische Tandem innerhalb der Europäischen Union deutlich, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert. Die EU wäre ohne die gute Beziehung zwischen den beiden engagiertesten ihrer Befürworter nicht das, was sie heute ist: der größte gemeinsame Wirtschaftsraum weltweit und ein Garant für Frieden in Europa. Nach Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy und François Hollande gilt es für Angela Merkel nun Bande mit Emmanuel Macron zu knüpfen. Kluge Kommunikation ist auch bei europäischen Staatenfreundschaften das A und O. Gerade in unsteten Zeiten wie der heutigen gilt es für Deutschland und Frankreich, die Kommunikationen untereinander und nach außen neu zu erfinden.

Eine intensivere Kommunikation für eine Freundschaft und von einer Freundschaft

Merkel machte zu Macrons Amtsantritt bereits deutlich, dass sich Deutschland und Frankreich ihrer Verantwortung in einem der kritischsten Momente der Europäischen Union bewusst sein müssen. Gemeinsam wolle man die richtigen Entscheidungen treffen. Auch Macron erinnerte an die deutsch-französische Freundschaft und forderte noch mehr Vertrauen, konkrete Ergebnisse und Pragmatismus im Hinblick auf die Zusammenarbeit innerhalb der EU. Die Partner sind sich völlig im Klaren darüber, wie wichtig ihre Beziehung für Europa und die Welt ist. Um diese zu vertiefen und Europa voranzutreiben, an seinen Krisen vorbeizuführen, bedarf es einer intensiveren Kommunikation zwischen den beiden nach innen und nach außen. Nicht nur zu den institutionalisierten halbjährlichen Treffen der beiden Staatschefs, sondern auch darüber hinaus ist eine stetige und vertrauensvolle Kommunikation unabdingbar. In Europa und über dessen Grenzen hinweg muss klar werden, dass das deutsch-französische Tandem aneinander festhält, an der Europäischen Union festhält und, wenn es nötig wird, vorangeht. Gemeinsam kann es den beiden Nationen möglich sein, den Populisten die Stirn zu bieten, indem sie sich nicht nur als Alternative präsentieren, sondern dies auch konkret nach außen kommunizieren. Gleiches gilt für das gegenseitige Bestätigen des besonderen Bündnisses, um es zu vertiefen und daraus Kraft zu schöpfen. Etwas pathetisch und doch genau richtig sagte Macron in Bezug auf die deutsch-französische Partnerschaft und die EU: »Ich denke an eine historische Neuerfindung.«

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