PPR-NEWS

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KW 32/2024

Wie ein Jawort ein ganzes Leben verändert: Als fröhliche Begleitung zu diesem Sommer schreiben wir auf, wie Menschen ihre Hochzeit schön kommunizieren

Wie jedes Jahr ist der August wieder die Hochzeit der Verliebten

Der August ist im Westen die Zeit fürs Heiraten. Mehr als 50.000 Ehen werden in diesem Monat in Deutschland geschlossen. Das sind im Schnitt noch einmal 10.000 mehr als in den anderen Sommermonaten. Auch Promis sagen gerne »Ja« im Sommer: Zuletzt erst Pierre Casiraghi (27), Neffe von Monacos Fürst Albert II. Fast schon verwunderlich war die Nachricht, dass dessen Hochzeit im eher kleinen Kreis bei einer Gartenparty mit Fingerfood und ohne große Medienaufmerksamkeit stattfand. Klar ist: Damit liegt die monegassische Fürstenfamilie ausnahmsweise nicht im Trend. Stattdessen gilt bei Hochzeiten inzwischen vielmehr: Je größer und teurer, desto glücklicher. So erklärt der Bund der Hochzeitsplaner, dass man eine Hochzeit mit 30 Gästen nicht unter 10.000 Euro ausrichten könne. Erstaunlich, dass es ausgerechnet in dieser Branche anscheinend derart an Kreativität mangelt. Doch vielleicht hat das ja auch damit zu tun, dass dank YouTube und Social Media inzwischen jeder seine Hochzeit als üblich gefilmtes Medienevent inszenieren kann – und immer mehr Paare das auch so wollen. Es beginnt schon beim Antrag: Justin Davis aus den USA, der aus seinem Heiratsantrag eine 15-minütige Show machte – gesponsert durch den Sender FOX – ist da nur ein bekannt gewordenes Extrembeispiel. Immer häufiger wird versucht, mit dem Außergewöhnlichen zu beeindrucken, und zwar nicht nur den Partner. Die Kamera ist immer dabei, das fremde Auge schaut mit.

Der Antrag als Event – und wann kommt die Scheidung?

Wie muss erst Justin Davis‘ Hochzeit aussehen, wenn sein Antrag schon solche Dimensionen erreicht? Sollte es nicht altmodisch nachdenklich stimmen, wenn man das Gefühl hat, den Heiratsantrag derart ausschmücken zu müssen, damit das Gegenüber beeindruckt ist und unter diesem Druck vielleicht sogar eher »Ja« sagt? Die Frage »Willst du mich heiraten?« – in einer ganz alltäglichen Situation gestellt – wird am ehesten eine ehrliche Antwort hervorbringen, die auch nach Jahren noch trägt. Dass man dort auf Medienbegleitung besser verzichten sollte, hat leider vor einiger Zeit Sportmoderatorin Monica Lierhaus, ein eigentlicher Medienprofi, selbst schmerzvoll erfahren müssen. Mehr als 18 Jahre waren sie und Rolf Hellgard unzertrennlich und standen gemeinsam ihre Erkrankung und die lange Rehabilitation durch. 2011 gab es sogar einen Heiratsantrag vor laufender Kamera – nun ist alles aus. Wir meinen also: Unaufgeregt à deux kommunizieren, dass der andere die Liebe des Lebens ist, mindert für beide Seiten den enormen Fremdruck und steigert die Stetigkeit. Was im Geschäftlichen klappt, funktioniert auch dort, denn es handelt sich schlicht um eine der Grundregeln guter Kommunikation: Bescheidenheit ziert. Und schließlich aus kaufmännischer Sicht gedacht: Wäre bei einer Scheidungsquote von rund 50 Prozent, eine aufwendige Hochzeit nicht zugleich wie eine Wette auf fallende Kurse und damit zu riskant? Jedem Paar, das sich nun bindet, wünschen wir alles Gute!

Thema der nächsten Woche: Wieso der Wahlkampf in Deutschland längst begonnen hat, zeigt der Blick in die Medien: eine Rundschau zur Frage, ob Angela Merkel einen Konkurrenten überhaupt noch hat

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