PPR-NEWS

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KW 23/2024

Warum Menschen Vorbilder brauchen - und ihre Werte dann gebrauchen

In der Geschichtsschreibung des Christentums, der Bibel, waren Figuren wie Abraham und Moses solche, die Werte vorlebten und an denen sich ihr Volk ausrichtete. In der Geschichte der Philosophie war es insbesondere das aufrechte Leben des griechischen Leitbildes Sokrates, das seine Schüler durch sein Wirken prägte. Über lange Jahrhunderte hinweg waren Männer und immer häufiger auch Frauen - denken wir an die frühen Suffragetten Englands, die bereits Frauenrechte thematisierten - unterwegs, damit sie von ihren Ideen, Glauben und politischer Haltung Kunde taten. In der Nachkriegszeit (West-)Deutschlands galten Schriftsteller wie der Kölner Heinrich Böll, der Rhetoriker Walter Jens und auch Politiker wie Willy Brandt und der spätere Bundespräsident Johannes Rau als Vorbilder für nicht geringe Teile der Gesellschaft. Nun hat die Kommunikationswissenschaft längst belegt, wie das Konzept der Role-Models funktioniert. Abgeleitet von den Studien über die Prägung von Kindern durch die Erziehung ihrer Eltern und durch ihre späteren Leitgruppen, hat sich klar erwiesen, dass alle Menschen im Grunde gerne nach Figuren suchen, an denen sie ihr Handeln und ihre Entscheidungen ausrichten. Es funktioniert gleichwohl nur dann, wenn diese Menschen, die zu Figuren werden, auch in ihrem wirklichen Leben ihre Werte an Ideen, an Glauben und politische Kräfte einhalten. So war das Bild eines Vorbildes nur dann wirksam, wenn das Leben als solches auch kommuniziert wurde.

Wie sich in einer Zeit der Desillusionierung Vorbilder auflösen

Kennen Sie noch Vorbilder in Ihrem Leben? Menschen, durch die Sie sich freiwillig gern beeinflussen lassen? Es sind wenige geworden, die als Vorbilder kamen und als Vorbilder gingen. Heute, in den schnellen und quotenjagenden Zeiten der Informationsgesellschaft, ist es so, dass ehemalige Vorbilder gern von ihrem Thron gestoßen werden. Ein Grund für die heutige mangelnde Kultur an Vorbildern ist gleichwohl nicht nur ihr Fehlen. Es ist das mediale Sichtbarmachen von allem, was einen Menschen ausmacht, der Vorbild sein könnte. Da jeder Fehler und Verfehlungen an sich hat, bricht in der Mediendarstellung das Bild der Vorbilder früher oder später häufig auf in Splitter, da ein ganz feines Leben zu leben, auch jedem Vorbild kaum gegeben ist. Was tun? Ganz einfach, so das Plädoyer: Vorbild werden, in der Nachbarschaft, in der Firma und auch an der Spitze, an der viel Platz in diesen Zeiten für solche Persönlichkeiten ist.

Thema der nächsten Woche: Quatsch und Trash in jedem Moment: Warum Der Spiegel kaum noch im Sinne Rudolf Augsteins wäre, zeigt eine Analyse von spiegel.de

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