PPR-NEWS

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KW 40/2024

Künstliche Intelligenz ist ein fester Bestandteil im Arbeitsalltag vieler Unternehmen und die Entwicklung geht rasant voran, doch die Auswirkungen schaden schon heute der Nachhaltigkeit von morgen

Der Trend zeigt in nur eine Richtung

ChatGPT hat zwar das große Interesse an den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) nicht allein zu verantworten, aber die Entwicklung im öffentlichen Diskurs erheblich vorangetrieben. KI soll durch erstellte Algorithmen menschliche Verhaltensweisen imitieren. Im besten Fall soll sie logisch handeln und Aufgaben übernehmen, wodurch Unternehmen ihre Ressourcen in Form von Zeit und Personal sparen können. Dafür sind zunehmend mehr Unternehmen bereit, hohe Summen zu investieren. Der aktuelle Betrag liegt weltweit bei rund 130 Milliarden Euro. Laut einer Prognose steigt dieser Wert bis 2030 auf knapp zwei Billionen Euro. Nach einer DIHK-Erhebung nutzt keine Branche so stark KI wie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), gefolgt von der Finanzwirtschaft. In beiden Branchen liegt der genutzte Anteil bei etwa einem Viertel aller Unternehmen. KI ist somit längst kein Zukunftsdenken mehr, sondern eine feste Größe in der aktuellen Arbeitsweise vieler Firmen und Wirtschaftsakteure.

Was KI für die Umwelt bedeutet 

Für die genannten Chancen von KI werden allerdings viele Kosten in Kauf genommen, nicht nur finanzieller Natur. Das Programm ChatGPT verbraucht für die Textproduktion eines Dialogs etwa 500 Milliliter Wasser. Nicht nur Microsoft (34 Prozent), auch andere Internet-Riesen wie Google (20 Prozent) haben zuletzt einen großen Anstieg beim Verbrauch von Wasser verzeichnet. Dies hängt jeweils auch mit der Nutzung von KI zusammen. Forscher der University of Massachusetts haben 2019 ermitteln können, dass das Training eines KI-Modells bis zu 284.000 Kilogramm CO2-Emissionen verursacht. Je nach der Größe des Modells, gehen einige Experten von sogar noch höheren Werten aus. Das Training stellt dabei nur einen Teilbereich dar. Hinzu kommt die Bereitstellung der Infrastruktur und der Transport von Materialien, wodurch ebenfalls Emissionen ausgestoßen werden. Die Europäische Union arbeitet aktuell an einer ersten KI-Verordnung. Diese dient vorrangig dem Schutz der Grundrechte, aber auch Umweltanforderungen sollen berücksichtigt werden. Wie diese konkret aussehen werden, gilt es abzuwarten. Eine Einigung wird zum Ende des Jahres erwartet. Grundsätzlich sollten wir uns bei jedem Handeln uns fragen: Welchen ökologischen Fußabdruck hinterlasse ich dadurch? Wer diese modernen Methoden für sich nutzen möchte, sollte mit Maß agieren.

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