PPR-NEWS

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KW 32/2024

Wie die weltweit größte Fördergesellschaft für Erdöl, Saudi Aramco, eine globale Kommunikation aufgebaut hat, die sie vor dem schlimmsten Widerstand bewahrt

Wer ist die größte Erdölfördergesellschaft – Wussten Sie es?

Das Erdöl, das unter dem saudi-arabischen Wüstenboden zu heben ist, so ordnen es Klima-Wissenschaftler ein, ist die weltgrößte Gefahr für den Planeten Erde. Und die weltgrößte Erdölfördergesellschaft, Saudi Aramco, ist das Unternehmen, das in Saudi-Arabien damit sein Geld vor allem für die Führung des Landes verdient. Im Jahr 2022 erzielte Saudi Aramco mit 161 Milliarden Dollar einen Rekordgewinn mit dem Drogenstoff der industrialisierten Welt: dem fossilen Energieträger Erdöl, der maßgeblich zur Erhitzung der Erde beiträgt. So ist es kein Wunder, dass weltweite Jugendbewegungen der Gegenwart und zudem ganze politische Systeme energisch daran arbeiten, diese scheinbar bereits stattgefundene Zukunft in der Gegenwart noch abzuwenden. Damit stehen diese allerdings nicht anders als konfrontativ zu erdölproduzierenden Ländern und Unternehmen. Und die Berichterstattung oder auch die Möglichkeit, sich in der Medien-Öffentlichkeit darüber zu informieren, was diese Firma tut und was nicht, steht in keinem Verhältnis zu ihrer Bedeutung.

Wer nichts preisgibt, zahlt nicht immer einen hohen Preis in der Kommunikation

Wer bei Google die Wörter „Aramco“, „Kritik“ und „Kommunikation“ Ende Juli 2023 von Deutschland aus eingab, fand im News-Bereich lediglich zwei Einträge aus vergangenen Jahren. Während viele Firmen je nach Suchbegriff dort auftauchen, zeigt diese Google-Funktion nicht die größte Erdölfördergesellschaft der Welt. Wer unter gängigen kritischen Begriffen Berichte, Analysen, Reportagen, Interviews oder auch Kommentare zu Saudi Aramco sucht, erkennt schnell, dass im Verhältnis wenig über dieses Unternehmen bekannt ist. Woran liegt das? Nach allen Kenntnissen der Kommunikationsmöglichkeiten ist es äußerst schwierig, Informationen zu erhalten, wenn das Objekt der Begierde seinen Hauptsitz fern und dazu in einer geschlossenen Gesellschaft hat. Zudem ist das Sammeln von belastbaren Aussagen und Zahlen, Daten, Fakten eine große Herausforderung, wenn ein Unternehmen seine externe Kommunikation bis auf das geringst notwendige Maß organisiert. Hinzukommt, dass Medien der Demokratien massiv Ressourcen verloren haben, um breit zu recherchieren. Und, zum Schluss, war es stets nicht die angenehmste Aufgabe, sich als ein David mit einem Goliath anzulegen. Es scheint so, als habe Saudi Aramco die widerstandsfähigste Kommunikation gegen Kritik erschaffen. Doch im Grunde könnte sie, auf der Suche nach technologischen Lösungen zum Klimawandel, auch ganz anders aussehen. Es bleibt also abzuwarten, ob die Abschottung des Unternehmens wegen des steigenden Drucks zum Thema Klimawandel tatsächlich in der Zukunft noch möglich sein wird.

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