PPR-NEWS

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KW 26/2024

In der Fläche wird sich die Informationsgesellschaft radikal verändern: Das Sterben der lokalen Berichterstattung am Beispie

Drastische Streichungen

Der Medienkonzern Axel Springer hat weitläufige Kürzungen bei den Marken „Bild" und „Welt" angekündigt, welche unter anderem einen großen Stellenabbau bedeuten. Vor allem die Regionalberichterstattung bei der „Bild“ soll betroffen sein. Konzernchef Matthias Döpfner sprach von „deutlichen Reduzierungen" – und das, obwohl die Wirtschaftsziele 2022 übertroffen worden seien. Betroffen vom Stellenabbau sind sowohl die Abteilungen Produktion und Layout als auch Korrektur und Administration. Bei Reportern, Autoren und Fachredakteuren sollen laut der Tagesschau keine Stellen reduziert werden. Der Grund dafür: Man wolle den journalistischen Qualitätsanspruch wahren. Dennoch kann es vereinzelt Betroffene geben, „wenn bestimmte Profile nicht mehr zu den erforderlichen Kompetenzen passen“, so Döpfner. Es sollen gleichzeitig Arbeitsplätze auf- und abgebaut werden. Betriebsbedingte Kündigungen sollen jedoch vermieden werden.

Das Ende der lokalen Berichterstattung

Die Regionalbüros von „Bild“ und „Welt“ reihen sich in eine lange Reihe von Zeitungen ein, die mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. In unserer heutigen Zeit ist es unbestreitbar, dass sich die Art, wie wir Informationen konsumieren und verbreiten, radikal verändert hat. Dank der starken Verfügbarkeit von Online-Nachrichtenportalen, sozialen Medien und digitalen Plattformen informieren sich viele Menschen weitestgehend online. Dadurch ist die Nachfrage nach traditionellen Printmedien zurückgegangen. Zeitungsverlage haben mit sinkenden Einnahmen zu kämpfen, was sich negativ auf die Finanzierung und den Fortbestand der lokalen Berichterstattung auswirkt. Darüber hinaus spielen Veränderungen im Leseverhalten eine Rolle. Aufgrund der zunehmenden Nutzung von mobilen Geräten erwarten die Leserinnen und Leser, dass Nachrichten aus aller Welt schnell und einfach verfügbar sind. Sie bevorzugen häufiger kurze, prägnante Nachrichtenbeiträge statt ausführlicher Berichte. Medienunternehmen müssen innovativ denken und neue Wege gehen, ja, vielleicht einen Neuanfang wagen, um zu überleben. Wir bleiben neugierig und wachsam und verfolgen weiter die Nachrichten – digital und analog.

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